Kurzer Statusbericht aus Phnom Penh:
Festlich.
Hier ist derzeit das Ahnenfest. Das Ganze geht zurueck auf eine Geschichte vom beruehmten Koenig @"*&nkh()#* (oder so aehnlich ausgesprochen). Der Gute Mann heorte des Nachts jammernde Stimmen und war um seinen Schlaf gebracht. Er befragte die weisen Maenner und bekam zur Antwort, dass das die Stimmen der ungluecklichen noch_nicht_Wiedergeborenen seien, die unterwegs seien und hungrig seien. Also gab der Koenig ihnen zu essen und konnte wieder schlafen. Oder so aehnlich. Zwischen meiner Version und der hier gelebten Tradition liegen wahrscheinlich WELTEN. Vor allen Dingen liegt eine enorm grosse Sprachbarriere dazwischen... Wie auch immer - es gab dann wohl zwischen Koenig und den weisen Priestern und den Geistern die Vereinbarung, dass die noch nicht Wiedergeborenen nur fuer kurze Zeit pro Jahr auf die Erde kommen und dafuer dann von den Nachfahren mit Hilfe der Priester verpflegt und gefuettert werden.
Und in diesem kurzen Zeitraum pro Jahr befinden wir uns gerade. Fuer genau 15 Tage weilen die Geister der Vorfahren in den Pagoden ihrer jeweiligen Heimat. Die Nachfahren haben die Pflicht, in diesen 15 Tagen mindestens einmal in die Pagode zu gehen und fuer ihre Ahnen zu opfern und Lebensmittel zu bringen. Die Moenche in den Pagoden essen das mitgebrachte Essen und durch die Speisung der Moenche werden die Ahnen satt. Und das bringt natuerlich Glueck und Wohlstand fuer das kommende Jahr. Am letzten Tag dieses Zeitraumes (das ist jetzt der kommende Dienstag) ist der grosse feierliche Abschluss dieses Festes. An dem Tag muss dann noch mal abschliessend in die Pagode gegangen werden und den Ahnen geopfert werden.
Das heisst das ganze Land ist in Bewegung - alle fahren in das Dorf und zur Pagode ihrer Heimat. Alle Pagoden und Buddha-Statuen sind festlich geschmueckt. Die letzten drei Tage dieses Zeitraumes sind Nationalfeiertage, Bueros und Banken haben geschlossen. Auf den Maerkten sind sogar einige Staende zu, wenn man genau hinschaut kann man erahnen, dass auf den Strassen etwas weniger los ist. (Naja.)
Stephan und ich bemuehen uns intensiv darum, auch bei diesem Fest eine West-Ost-Verbindung herzustellen und beide Welten miteinander zu verbinden. Da nehmen wir unsere Mission sehr sehr ernst! Das lokale Ahnen-fuettern mit leckeren und wohlgeschaetzten Dingen verbinden wir daher mit dem evangelisch lutherischen Ansatz, keine Priester fuer die Zwischenkommunikation einzusetzen. Wir essen also dieser Tage nicht nur fuer uns alleine. Nein, wir hoffen, dass die Ahnen durch uns satt und gluecklich werden. Und sollen wir ob dieser Mission karg und schlank essen, wo doch ALLE davon satt werden muessen? Eben.
Mahlzeit.
Noch mal vielen Dank für diesen und alle anderen Beiträge - immer sehr amüsant und lehrreich ;-) Eine klugscheißerische Anmerkung/Frage habe ich: Du sprichtst von Pagoden, das sind nach meiner Kenntnis turmartige Gebäude, und davon gibt es nur wenige, im Gegensatz zu normalen Tempeln, die sehr schlicht und in jede Ecke gequetscht sein können. Was also ist gemeint? (Mathias)
AntwortenLöschenMathias, Hallo! :-) Wie schoen, Kommenatare von Dir. Thx!
AntwortenLöschenUnd das mit den Pagoden - das habe ich so vom Reisefuehrer uebernommen und auch unsere Buero-Kolegen sprechen von der Pagode. Was aber auch nur heissen kann, dass die Leute (incl. Autor) einfach "Pagode" umgangssprachlich nutzen. Was wir hier auf Schritt und Tritt in Gross und Klein sehen sind eher Tempel-Anlagen (eher wie Kloester). Also ein ganzes Areal mit grossen und kleinen Gebaeuden, mit Wohnhaeusern und vielen kleinen Tempeln und einem grossen Haupt-Tempel. Das Ganze ist dann noch von einer Mauer umgeben. Und dieser ganze Komplex wird hier als Pagode bezeichnet. Turmartig ist darauf nix. Es stehen auf dem Areal jeweils grosse und kleine Haeuser, die Tempel mit sehr kunstfertigen Daechern geschmueckt. Kennst Du ja als alter Weltreisender :-) Netteste Gruesse! Annette
Also ich war neulich auf einer Veranstaltung, da standen und fuhren lauter Pagoden durcheinander! Ehrlich - hier in Hamburg wars. Fragt doch Johanna,
AntwortenLöschenlieben Gruß
Jetzt muß ich es doch nochmals versuchen nachdem nein erster Versuch im Weltweitnetz verschollen ist! Gruß vom Vater!!!
AntwortenLöschenHat offenbar geklappt1
AntwortenLöschenWir freuen uns immer wieder, wenn Du was ins Netz stellst. Besonders die Bilder sind eindrucksvoll. Aber auch die ironischen Kommentare machen Spass! Weiter so!
Eindrucksvoll ist es zu erleben, wie doch erst bei längerem Aufenthalt die Feinheiten einer so ganz anderen Kultur erlebt werden können. Wenn wir auch im Vorfeld überzeugt waren, dass Eure Expedition nach Cambodia ein irrsinniges Hirngespinst ist, da man soziale Wohltaten auch in einem näheren Umfeld vollbringen kann, müssen wir jetzt doch anerkennen, dass solch eine Tour den Horizont schon erweitert.Irren ist nach wie vor menschlich.
Also weiterhin scöne Tage und noch etliche Berichte.
Liebe Grüße aus dem Schwabenländle von den Eltern.
Mein schöner Beitrag ist wieder perdü!
AntwortenLöschenKein Beitrag geht perdue! Eintreage ueber vermeintliche Hirngespinsste seitens der Verfasserin gehen vielleicht in den Zensur-Abfalleimer der Blog-Verfasserin - aber das soll hier nicht weiter eroertert werden :-)
AntwortenLöschenund HARDY - wo Du und Johanna neulich von Pagoden umfahren wurdet - auch das wollen wir lieber gar nicht weiter eroertern. Jesses - es lesen auch Kinder den Blog, Hardy, CONTENANCE!