Freitag, 30. September 2011

so so Saigon

Saigon hatte bei mir den Beigeschmack vom verblassten aber erkennbaren Charme des 'Paris des Osten'. Und ich wollte eine verkitschte Mischung zwischen hochmodernen Glaspalaesten und hollywoodesken Opium-Tempeln , dekoriert mit Asiatisch Geheimnisvollen erleben. Hmm. Naja. Asiatisch Geheimnisvoll sind nur meine krausen Hirnwindungen, in denen sich Bilder und Vorstellungen aus 1001 Nacht, Shogun und der Tagesschaubericht aus Tokio vermischen...

Unter Schmerzen nehme ich also Abschied von meinen bluehenden Saigon-Fantasien und vergleiche lediglich Phnom Penh mit dem hier gesehenen. (Naja - so viel Saigon haben wir nicht gesehen. Wir sind hier lediglich im zentralen Distrikt unterwegs, im touristisch erschlossenem Mittelpunkt der Stadt. Der Reisefuehrer spricht von 7,1 Millionen Einwohner. Das heisst, die Stadt muss sich endlos ausdehnen und es wird gewisslich Slums und arme Stadtviertel geben.)

Aus Saigon Ausflug

- Der Verkehr ist hier wie dort erschlagend.
- Hier tragen alle, wirklich alle Mopad-Fahrer Helme. Da ist P.P weit von entfernt
- Saigon besitzt 628 Ampelanlagen (stand heute morgen in der Zeitung). Davon traeumt P.P. In beiden Staedten werden die Ampeln allerdings nicht so ganz ernst genommen.
Aus Saigon Ausflug

- Uns faellt erst hier auf, wie wenig Kleinwagen es in P.P. gibt. Dort sehen wir fast nur riesige Gelaendewagen und TukTuks. Hier gibt es die (gefuehlt) ganz normale Mischung zwischen grossen und kleinen Autos. Dafuer gibt es hier Taxis aber keine TukTuks. Hier gibt es noch sehr wenige Rikschas (nur von Touristen genutzt) - in P.P. gibt es noch ein paar Rikschas, die werden nur von Einheimischen genutzt.
- Hier gibt es die zentrale Enkaufsstrasse mit allen internationalen Mode-Labels und schicken Boutiquen. Die sind in P.P. noch lange nicht angekommen. Aber auch die zentrale Einkaufsstrasse in Saigon ist (noch) nicht gross und glamouroes. Die meisten Haeuser in dieser zentralen Strasse sind keine Augenweide. Aber dennoch sind die Strassenzuege hier insgesamt deutlich moderner und gepflegter.
- Es gibt hier einen oeffentlichen Nahverkehr. Busse fahren auf ihren Routen durch die Stadt. In Kambodscha gibt es keinen oeffentlichen Nahverkehr. Fuer die Ueberlandwege gibt es ein paar Bus-Unternehmen. Daneben gibt es kleine Laster, auf deren Ladeflaeche Bretter quer ueber die Seitenbegrenzung montiert sind. Auf diesen Brettern sitzen dann die Reisenden eng gedraengt. In Vietnam gibt es zudem Schienenverkehr. Hier fahren Zuege zwischen den Staedten (das gibt's in Kambodscha gar nicht).
- Wir sehen hier in Saigon-Zentrum mal wieder Geschaeftsleute im Anzug und mit Business-Kostuem sowie hochhackige Geschaeftsfrauen. Wir werden nicht so haeufig und nett angelaechelt wie in Phnom Penh Zentrum, hier sind offenischtlich einfach viel mehr Touristen unterwegs. Allerdings ist auch der Umgang im Verkehr hier viel ruppiger als in P.P. Wir tendieren also dazu, unsere Kleinst-Stichprobe zu verallgemeinern (und dem Reisefuehrer in diesem Punkt hinterher zu plappern): die Leute in Kambodscha erscheinen uns sehr viel freundlicher als in diesem ihrem Nachbarland.

Hapueh - ich hoere jetzt auf. Wer will das denn alles lesen? Eben.

Aus Saigon Ausflug
Stephan und ich sind auf jeden Fall erfolgreich in Saigon unterwegs. Tempel geguckt, koestlich gegessen, Vietnamesisch gekocht (Schulungsmassnahme fuer kommenden Kochsalon in Hamburg!)

Aus Saigon Ausflug

vom TaxiFahrer unglaublich entsetzlich uebers Ohr hauen lassen, einen entzueckenden Mofa-Helm fuer mein Hamburger Radfahren gekauft

Aus Saigon Ausflug

den Luxus im Hotelzimmer mit warmer Dusche genossen. Und bevor es morgen wieder zurueck nach Phnom Penh geht steht heute noch der Markt im Chinesenviertel an.
:-)


Und wer noch mehr Bilder anschauen moechte
einfach auf dieses Bild klicken:
Saigon Ausflug

Dienstag, 27. September 2011

Verdauungsspaziergang

Stephan und ich haben unsere vollen Baeuche in den Bus gehieft und haben uns nach Ho Chi Minh Stadt fahren lassen. Dort schauen und verdauen wir 3 Tage, bevor es wieder zurueck zu den (geigenuntermalten) wohltaetigen Buerostunden geht.

Aus 28. September 2011

Ho Chi Minh Stadt ist uebrigens vor langer Zeit von den Khmer gegruendet worden.

Und darf deswegen (laut Reisefuehrer) auch heute noch Saigon genannt werden.
:-)


Stephan und ich also fuer schnelle 4 Tage in Saigon. Unser Visum fuer Kambodscha muss verlaengert werden: unser erstes Touristenvisum laeuft schon am 5. Oktober wieder aus. Und eine Verlaengerung in Phnom Penh war nach Meinung unseres Chefs nicht moeglich. Wir sollten lieber fuer ein Kurztrip ausser Landes fahren. Aha - wer will da die Worte des Chefs anzweifeln?

Aus 28. September 2011


Bericht aus Saigon folgt. Aber mit diesen Bildern schon kurz die Antwort auf eine Frage, die im Vorfeld unserer Reise hochkam: wie ist das denn nun mit der Lateinischen Schrift und den Khmer-Schriftzeichen und den Strassenschildern.
Also. Zuerst: Strassenschilder gibt es ausgesprochen wenige. An den grossen zentralen Kreuzungen in Phnom Penh stehen Richtungs-Schilder (des Nachts aber nicht angeleuchtet). Diese Schilder sind in Khmer und in Lateinischer Schrift gehalten. Strassenschilder zur Verkehrsregelung (Einbahnstrassen o.ae.) gibt es sehr sehr (sehr) wenige. Strassenschilder mit Strassennamen hingegen gibt es haeufig. Und in jeder Strasse gibt es zahlreiche Haeuser, die auf ihren Geschaeftsschildern (oder mit Spraydosen auf die Wand gesachrieben) ihren Strassennamen und Hausnummer anzeigen - in 95% der Faelle auch in Lateinischer Schrift. Zusammen mit meinem unverzichtbaren Stadtplan koennen wir also in der Stadt nicht verloren gehen. Naja - soll heissen ich kann nicht verloren gehen und Stephan (mein Stadt-Scout) sollte mich nicht verlieren :-).

Im Fernseher werden die amerikanischen (oder eben anderssprachige)Filme in Khmer-Schrift synchronisiert. Die Lateinische Schrift wird in der Schule mit der 6ten oder 7ten Klasse gelehrt. Das heisst, dass ein merkbarer Anteil der Bevoelkerung die Lateinische Schrift nicht lernt. Aber das heisst eben auch, dass es fuer Auslaender voellig problemlos ist, sich ohne Khmer-Schriftkenntnis in Phnom Penh oder im Land zu bewegen.

So - und jetzt auf nach Saigon Downtown. Seidenkleider wollen gekauft und Luxus genossen werden. Das Pflichtprogramm haben wir schon hinter uns:

Aus 28. September 2011

Sonntag, 25. September 2011

Die Hungrigen Alten

Kurzer Statusbericht aus Phnom Penh:
Festlich.


Hier ist derzeit das Ahnenfest. Das Ganze geht zurueck auf eine Geschichte vom beruehmten Koenig @"*&nkh()#* (oder so aehnlich ausgesprochen). Der Gute Mann heorte des Nachts jammernde Stimmen und war um seinen Schlaf gebracht. Er befragte die weisen Maenner und bekam zur Antwort, dass das die Stimmen der ungluecklichen noch_nicht_Wiedergeborenen seien, die unterwegs seien und hungrig seien. Also gab der Koenig ihnen zu essen und konnte wieder schlafen. Oder so aehnlich. Zwischen meiner Version und der hier gelebten Tradition liegen wahrscheinlich WELTEN. Vor allen Dingen liegt eine enorm grosse Sprachbarriere dazwischen... Wie auch immer - es gab dann wohl zwischen Koenig und den weisen Priestern und den Geistern die Vereinbarung, dass die noch nicht Wiedergeborenen nur fuer kurze Zeit pro Jahr auf die Erde kommen und dafuer dann von den Nachfahren mit Hilfe der Priester verpflegt und gefuettert werden.

Und in diesem kurzen Zeitraum pro Jahr befinden wir uns gerade. Fuer genau 15 Tage weilen die Geister der Vorfahren in den Pagoden ihrer jeweiligen Heimat. Die Nachfahren haben die Pflicht, in diesen 15 Tagen mindestens einmal in die Pagode zu gehen und fuer ihre Ahnen zu opfern und Lebensmittel zu bringen. Die Moenche in den Pagoden essen das mitgebrachte Essen und durch die Speisung der Moenche werden die Ahnen satt. Und das bringt natuerlich Glueck und Wohlstand fuer das kommende Jahr. Am letzten Tag dieses Zeitraumes (das ist jetzt der kommende Dienstag) ist der grosse feierliche Abschluss dieses Festes. An dem Tag muss dann noch mal abschliessend in die Pagode gegangen werden und den Ahnen geopfert werden.

Das heisst das ganze Land ist in Bewegung - alle fahren in das Dorf und zur Pagode ihrer Heimat. Alle Pagoden und Buddha-Statuen sind festlich geschmueckt. Die letzten drei Tage dieses Zeitraumes sind Nationalfeiertage, Bueros und Banken haben geschlossen. Auf den Maerkten sind sogar einige Staende zu, wenn man genau hinschaut kann man erahnen, dass auf den Strassen etwas weniger los ist. (Naja.)

Stephan und ich bemuehen uns intensiv darum, auch bei diesem Fest eine West-Ost-Verbindung herzustellen und beide Welten miteinander zu verbinden. Da nehmen wir unsere Mission sehr sehr ernst! Das lokale Ahnen-fuettern mit leckeren und wohlgeschaetzten Dingen verbinden wir daher mit dem evangelisch lutherischen Ansatz, keine Priester fuer die Zwischenkommunikation einzusetzen. Wir essen also dieser Tage nicht nur fuer uns alleine. Nein, wir hoffen, dass die Ahnen durch uns satt und gluecklich werden. Und sollen wir ob dieser Mission karg und schlank essen, wo doch ALLE davon satt werden muessen? Eben.

Mahlzeit.

Freitag, 23. September 2011

Kommentare? Ja bitte! Aber wie?

Grosse Freude auf unserer Seite zu jedem Kommentar der eingeht! (!!)
GROSSE FREUDE !!

Grosser Verdruss auf meiner Seite, weil ich nach wie vor nicht richtig weiss, wie denn der sophisticated way zur Kommentierung funktioniert.

Aber folgende Notloesung funktioniert:
=>Am Ende eines jeden Blog-Eintrages ist die Moeglichkeit zur Kommentierung

=> Wenn sich das Feld "Kommentar veroeffentlichen" oeffnet bitte frohgemut schreiben und kommentieren. Wie gesagt - ich freue mich ueber jeden Kommentar und loesche sowieso diejenigen, die ich nicht verstehe ;-)

=> Und dann - wichtig - in dem Feld "Kommentar schreiben als" die letzte Option "Anonym" auswaehlen.

Manche Profis wissen mehr. Die erscheinen dann im Kommentar mit tollem Dreamteam-Namen. Naja, das Fussvolk sieht das neiderfuellt und schreibt halt anonym.

=> Vielleicht koennt Ihr ja Euren Namen in Klammern dazusetzen? So ganz unprofessionell - aber dennoch .. ..?..

Egal wie. Und falls ich es noch nicht gesagt habe: grosse Freude ueber Kommentare!

Donnerstag, 22. September 2011

Getuemmel auf der Terrasse

Heute Nacht hat der Gluecksgott uns 4 kleine braune Kugeln auf die Terrassse gelegt.
:-)

Stephan der alte Knoetterpott meint, es seien nur Katzenkoettel... ...

Hm. Wieder nix mit materialisiertem Glueck des Nachts auf unserer Terrasse.
Allerdings ist auch Stephans Ansatz nicht ganz schluessig: Wir sehen hier ausgesprochen wenig Katzen. Hunde gibt es ein paar. Die gehoeren dann offensichtlich zu dem Haus, vor dem sie herum stehen, laufen oder liegen. (Wir haben uebrigens noch keinen Hund an der Leine gesehen. Und so weit entfernt wie das Prinzip des spazieren gehens oder gar das Gehen nur zum Zwecke der Fortbewegung ist – so meilenweit entfernt vom Vorstellbaren ist das Hund-an-derLeine-ausfuehren. Stephan und ich ziehen die Blicke auf uns mit unserem zu Fuss gehen. Jemand mit Hund an der Leine wuerde hier wahrscheinlich zum Strassenauflauf gereichen.)

Katzen – um wieder auf die mysterioesen Kugeln auf unserer Terrasse zurueck zu kommen – Katzen sehen wir wenige. Und die wenigen die wir sehen sind klein und sehr (sehr) duenn. Und diese kleinen duennen Tiere kommen dann auch nicht auf einen zu, sondern ziehen ihren Weges.

Unsere vier zeigefingerlangen Geckos, mit denen wir unsere Terrasse teilen, fallen wahrscheinlich auch aus als Glueckskugelproduzenten aus.

Aus 13. September 2011

Wir haben in unseren zwei Wochen vor Ort drei monstergrosse Kakerlaken erledigt. („Wir haben“ ist allerdings ein Euphemismus: Grosswildjagd ist Maennersache – Stephan musste also mit dem grossen Kaliber ausruecken. Ich durfte mich mit zitternden Knien verstecken.)

Was gibt es noch fuer Moeglichkeiten? Fledermause fliegen hier des Nachts einige umehr. Aber auch die sind zu klein fuer unsere Terrassenkugeln. Ihre groesser Abart, die Flughunde, haengen im Park in den Baeumen:

Aus 13. September 2011

Nein – die sehe ich auch nicht des Nachts gezielt unsere Terrasse anfliegen.

Was gibt’s noch?
Aus 13. September 2011

Hm. Und dann haben wir noch Ameisen um uns herum. Furchtbar viele. Sobald wir nur den Zucker fuer einige Stunden offen herumstehen lassen bildet sich sofort eine Ameisenstrasse. Und im Zuckergefaess tummelt sich dann eine ganze Kolonnie kleiner schwarzer Tierchen. Die Ameisen sehen eher aus wie sich bewegende Punkte denn wie krabbelnde Insekten. Diese Hausameisen sind dann beim Putzen (oder nachdem der Zucker verschlossen wird) genauo schnell wieder weg wie sie gekommen sind. Ameisen gehoeren also zur Grundausstattung hier mit dazu. Ab und an laeuft im Buero so ein Tierchen ueber den Schreibtisch oder den Computerbildschirm. (Die Bueroameisen sind erstaunlicherweise hellbraun und eine Idee groesser als die Terassen- und Kuechenameisen. An den Bueroameisen kann man schon Beinchen und Koerper erkennen.) Mit versonnenem Laecheln und schmunzelnd ueber die Exotik dieses Anblicks zermatsche ich dann die Tierchen und tippe weiter.

Nein – bei aller Wunderlichkeit ueber das Kommen und Gehen der Ameisen – auch hier finden wir nicht die Erklaerung ueber unsere Terrassenkugeln.
Ich finde meine Theorie am schluessigsten:

Aus 13. September 2011

Das Unvermeidliche

Tja - das muss wohl sein. Die unvermeidlichen Tempelbilder von Angkor Wat. Was sein muss muss sein. Nich' wahr? Wer schon da war weiss wie beeindruckend das Ganze ist, wer noch nicht da war kennt die Bilder von Ruinen und Baeumen.

Aber ich bemuehe mich es hier kurz zu halten. Habe ein paar Bilder zusaetzlich in ein Picasa-Webalbum geladen. Wer will kann ja dorthin gehen. Wer das nicht will wird von uns nach unserer Heimkehr bei sich zu Hause besucht und mit 4 stuendiger Beamer-Bilder-Show terrorisiert. Inclusive der dazugehoerigen Audio-Tortur der lokalen 5-Ton-Musik. Vorgetragen von der Band der Versehrten. Die verkaufen naemlich auch ihre CDs... Also - entweder im Januar 5 Stunden mit wimmernder Versehrtenmusik oder jetzt hier:

Angkor Wat
(Doppelklick auf Bild oder Unterschrift "Angkor Wat")


Und weil's so schoen ist und manche meiner Leserinnen den Link zu anderen Seiten nicht so leicht finden (an dieser Stelle liebste Gruesse nach Echterdingen!) die schonesten Bilder direkt hier eingebunden:
Aus Angkor Wat
Aus Angkor Wat

Aus Angkor Wat
Habe etwas Sorge, dass Stephan in Hamburg seinen Arbeitplatz nicht mehr so attraktiv finden wird, wenn er jetzt rausfindet, wie schoen es ist, gefahren zu werden statt selber zu fahren. Oh oh ...

Aus Angkor Wat
Aus Angkor Wat

Aus Angkor Wat

Das Groessenvarhaeltnis ist uebrigens so:
Aus Angkor Wat



ok. ok - eins noch. das letzte. dann issich schluss:
Aus Angkor Wat

Sonntag, 18. September 2011

Landausflug

Stephan und ich sind unterwegs nach Ankor Wat. Ca 350 Km von Phnom Penh entfernt fuehrt die gut ausgebaute Strasse (so der Reisefuehrer) zu dem Weltkulturerbe. Fuer die Strecke benoetigen wir 6,5 Stunden. Wir schliessen von der gut ausgebauten Strasse auf die Qualitaet der nicht-so-gut-ausgebauten Strecken - dort muessen die Busse offensichtlich von Hand ueber die Schlagloecher getragen werden. .. ?

Demnaechst mehr von Tempeln und tropischen Treppen-Truemmern.


Hier noch ein paar Bilder von unserem Landausflug am letzte Wochenende: die Nachbarin (in deren Haengematte sich unser Chef Herr Heng im letzten Blog-Eintrag aalt) war an dem Tag bei der Jasminblueten-Ernte:

Aus 13. September 2011

Die Blueten werden aufgefaedelt, zu Ringen gebunden und anschliessend verkauft; Sie werden in Schraenke oder in den Zimmer aufgehaengt und duften fuer ein bis zwei Tage wunderbar nach Jasmin.

Aus 13. September 2011

Und ausser uns gab es noch weitere Zuschauer bei der Ernte und Weiterverarbeitung der Blueten:

Aus 13. September 2011

Aus 13. September 2011

Mittwoch, 14. September 2011

Buero-Ansichten

Spannende und haeufig gestellte Frage: ja was SIND denn nun unsere Aufgaben - was sollen wir den TUN? Unsere GUTEN TATEN (Achtung: Geigenmusik im Hintergrund, grosse lachende Kinderaugen, weichgezeichnete Landschaftsbilder- das ist das Bild, was jetzt bitte vor des Lesers geistigem Auge entsteht. Unsere GUTEN TATEN ..) wie sehen die denn aus.. ?

In Kuerze dargestellt:
- Stephan uebersetzt derzeit Patenschaftberichte. Aus Deutschland werden hier 70 Kinder mit Geldern bedacht, die ihnen Schulausbildung und spaeter eine Berufsausbildung (Kosmetikerin, Lehrer, Handwerker o.ae.) ermoeglichen soll. Der Chef des Ganzen hier (Herr Heng) besucht jede Familie ein- bis zwei mal pro Halbjahr und ueberreicht das Patenschaftsgeld. Und fragt nach Fortschritten bzw. laesst sich zeigen, dass das Patenschaftsgeld auch wirklich den Kindern zugute kommt. Ueber diese Besuche macht er kurze Berichte, die dann an die Patenschaftgeber versendet werden. Herr Heng verfasst diese Berichte in Deutsch (fuer die deutschen Spender) - moechte aber die Arbeit kuenftig an einen Mitarbeiter delegieren koennen, der die Berichte auch in Englsich (der allgemeinen Verkehrs- und Buerosprache hier) lesen und (kuenftig) verfassen soll.
- Dann liest Stephan derzeit englische Vortraege und Briefe fuer Herrn Heng Korrektur, da ist Hilfe hochwillkommen.
- Ich beschaeftige mich derzeit mit Microsoft Access - ich moechte gerne eine Datenbank zu dem ganzen Patnschaftsumfeld aufbauen. Derzeit sind auf (gefuehlt) 10 Rechnern ueberall irgendwelche Dokumente und Dateien abgelegt. Die wuerde ich gerne mal zusammenfuegen.
- Unsere "echten" Aufgaben sollen dann in den naechsten Tagen angegangen werden. Wir sollen ein Konzept erarbeiten, wie das Schulungszentrum von COMPED(in dem derzeit eine Huehner- und Fischzucht aufgezogen wird) zur Zusatzausbildung fuer andere Lehrstaetten eingesetzt werden kann.
- Und wir sollen uns mit den Finanzen auseinandersetzen: was kostet der Aufbau einer Huehnerzucht, was muss den kuenftigen Kleinbauern an Finanzausstattung mitgegeben werden, in welcher Hoehe muessen Gelder fuer den Schulbetrieb und die Ausgruendungen acquiriert werden.

Und dafuer also begeben wir uns derzeit ins Buero.

Das im uebrigen wie folgt ausschaut:


Von Stephans Platz aus betrachtet sieht der Blick nach draussen wie folgt aus:

Auch eine schoene neue Unbekannt: vor der Tuer werden hier IMMER die Schuhe (das sind zu 90% Flip-Flops) ausgezogen. Das gilt selbstverstaendlich fuer Tempel, das gilt sowieso fuer Wohnungen und das gilt eben auch fuers Buero. Es werden die Schuhe ausgezogen. Wir laufen hier drinnen im Buero barfuss. Bueroboten (mit Unterlagen oder Computerzubehoer) kommen z.B. auf Socken ins Buero, eine andere Kollegin hat ein Paar Indoor-FlipFlops am Schreibtisch stehen, ansonsten aber laeuft der Rest der Mannschaft (8 Leute) barfuss.
:-)


Buerozeiten hier im COMPED-Office sind uebrigens von 8 Uhr morgens bis 12 Uhr Mittags, dann wieder von 14 bis 18 Uhr. Von Mo bis Fr macht das nach Adam Riese 40 Stunden pro Woche. Ja Himmelhilf - das bin ich Teilzeitkraft mit meinen lieb-gewohnten 30 Wochenarbeitsstunden nicht mehr gewohnt! Und ein puenktliches Anfangen des Morgens um 8 ist auch nicht das, wofuer ich in meinem Heimat-Buero uebermaessig bekannt bin... Morgens beim Aufstehen (6:30 Uhr) bemuehe ich mich daher besonders intensiv, etwas von den Geigenklaengen zu hoeren, die die GUTEN TATEN begleiten. Meist hoere ich dann aber nur das Getoetter von Stephan, das sich um Urlaub, fruehes Aufstehen und mangelnde Kompatibilitaet dieser beiden Konzepte dreht. Leider setzt auch in diesen Momenten kein Geigenklang ein.

Und ein letztes Bild - nein, nicht aus dem Buero.
Das Bild wurde jetzt am Wochenende aufgenommen, als uns Herr Heng mit aufs Land genommen hat. Dort (bzw. bei dem Nachbarn unten im Haus) habe ich dieses Bild geknipst - und es zeigt den Chef vom Ganzen (Herrn Heng) in vollkommen angemessener Chef-Position:

Grobe Fehlplanung an hoechster Stelle

Als erste Aufgabe unseres Buero-Jobs stand im Uebringen die Besichtigung des Koenigspalastes an. Im Gegensatz zu den offiziellen und oeffentlichen Bueroraeumen haengt in unserem Buero kein Bild der Koenigsfamile. Wohl deswegen durften wir am ersten Tag erst mal eine Vor-Ort-Besichtigung machen. Weder Herr und Frau Koenig noch ihr Sohn kamen vorbei um uns persoenlich zu begruessen. Kann mir das nur durch Fehlplanung an hoeschster Stelle der koeniglichen Buero-Terminplaner erklaeren.

Wir haben dann eben mit koeniglicher Entourage fraternisiert.

Aus 13. September 2011

Selbst Koenigs haben staubige Ecken in ihren Hinterhofs-Fluchten. Das relativiert doch die Unordnung in unserem Kaemmerchen daheim - oder?

Aus weit weg 2nd choice

Fazit vom ersten Sightseeing-Ausflug: wir blicken freudig gespannt auf das, was da noch kommen mag

Aus weit weg 2nd choice

Sonntag, 11. September 2011

Strassenverkehr

Fuer mich hat inzwischen der Begriff "Strassenverkehr" eine sehr heimelige Note bekommen. Strassenverkehr - das weckt doch Assoziationen wie Verkehrsordnung, (ORDNUNG), Einbahnstrasse (EINbahn) oder Vorfahrtsregelung (REGELUNG). Ich fange an das schoene Kindergartenlied zu summen: Schau rechts, Schau links, Schau geradeaus, Dann kommst Du sicher Wohl nach Haus. Hat uns Frau Sommer vom Kindergarten schon so beigebracht. Jawoll.

Hier musesste das Lied heissen: Schaue jederzeit umd immer permanent herum, bleib auf Deiner Seite, dann kommst' vielleicht nicht um.

Melodisch muesste dieses Lied unterlegt werden mit wimmernden Geigentoenen oder wahlweise knatternden Motoren und Hupen.

Im Strassenverkehr hier gilt nur eine einzige Regel: keinen Anderen umfahren. Der Rest ist Verhandlungssache. Links abbiegen als Mopedfahrer geht wie folgt: rechtzeitig vor dem Linksabbiegen begibt man sich hupend auf die Mitte der Strasse und schlaengelt sich dann (immer noch hupend!) langsam durch den Gegenverkahr auf die linke Strassenseite. Dann kommt die Abzweigung, man biegt links ab und schlaengelt sich dann (wie? hupend natuerlich) wieder durch den Gegenverkehr auf die richtige Seite der Strasse. Ist man dann wieder auf der richtigen Fahrbahnseite angekommen ist das Abbiegen geschafft. Als Fussgaenger (es gibt kaum welche ..) muss man also beim Ueberqueren der Strasse immer und an jedem Punkt des Ueberquerens nach links UND rechts schauen. Mopeds koennen immer und ueberall sein.

Als Autofahrer bleibt man zwar (meist) auf der richtigen Seite der Strasse, links abbiegen aber ist ein Abenteuer. Auf eine Luecke im Verkehr warten ist nutzlos – es gibt keine. Es ist also eher ein langsames Vortasten (wie? hupend natuerlich) und stueckchenweises Vortasten.

Tuk-Tuk-Fahrer sind nicht zum Spass unterwegs: sie haben Kundschaft und jeder Meter kostet Benzin. Es wird der kuerzeste Weg gesucht. Also nicht hinsichtlich des Grossen Gesamtweges. Strassenfindungsprobleme gibt es auch hier reichlich. Aber um in die richtige Richtung zu kommen oder JETZT UND SOFORT links an den Strassenraad zu kommen - dafuer wird kein Benzin verschwendet. Die Hupe oeffnet hier kleine Luecken im Raum-Zeit-Gefuege und Fahrer und Gefaehrt faedeln sich durch den entgegenkommenden Malstrom.

Jedoch – so langsam fange ich an das System zu verstehen. Schon in Kuerze werde ich bestmmt meine Augen offen halten koennen, wenn ich (im Auto hinten sitzend) links mit abbiege.

Klar ist aber auch: Fuer den deutschen geregelten Verkehr werde ich dann verloren sein ….


Ruhiger Sonntagsverkehr auf den Strassen in Phnom Penh:
Aus Wilcke Weilt Weit Weg




Freitag Mittag - wir ruesten langsam auf fuer den Berufsverkehr:
Aus Wilcke Weilt Weit Weg


Donnerstag 17:30 Uhr. Primetime auf den Strassen...
Aus Wilcke Weilt Weit Weg

Samstag, 10. September 2011

Frau S. aus B. fragt

Stichwort Muecken: Wie ist es denn mit Muecken bei Dir? Die sind doch bestimmt viel zahlreicher und hemmungsloser als bei uns, oder? Ich denke mir, dass die sich ueber Autan nur koestlich amuesieren und ohne Moskitonetz nachts gar nichts geht.

=> Zu unserem grossem Erstaunen: keine Muecken, keine Moskitos. Einzig moegliche Erklaerung: jegliches Kleinleben ist schon lange in den Autoabgasen erstickt und zu Tode gekommen. Phnom Penh ist Malariafreies Gebiet. Wie wir jetzt wissen nicht ob der vorsorglichen Gesundheitsprophylaxe der benevolenten Stadtverwaltung sondern durch konsequentes ausschuetten Tonnen und Tonnen und Tonnen von Mofa-Abgasen zu jeder Zeit an jedem Ort.


Stichwort Sprche: Wie klappt es mit der Sprache? Kommst Du im Buero erst mal gut mit Englisch durch? Sonst auch? Oder hast Du nochmal Khmer wiederholt?

=> Umgangssprache mit uns ist bruechiges Englisch. Bisher findet sich in jedem Laden auf Suchen und Rufen eine Person, die irgendwie Englisch radebrecht. Im Buero ist es eine Mischung aus Englisch und Deutsch. Meine umfangreichen Khmer-Kenntnisse (ïch haisen Annette, ich kmme aus xxvbhc doitttschnd) versteht nicht jeder. Keine Ahnung warum nicht.


Stichwort betteln: Wie reagieren die Menschen dort auf unsereinen? Gibt es dort auch so Kindergruppen, die bettelnd um einen herumlaufen, sobald man auf der Straße ist? Wirst Du von Haendlern belagert?

=> Bisher nur angenehme Erfahrungen. Wir werden auf Schritt und Tritt angesprochen, ob wir nicht Mofa oder Tuk-Tuk anheuern wollen. Das wird uns als freundliche Frage entgegengerufen. Wir laecheln und sagen No Thanks und das war's. Kinder lachen uns an bzw staunen Stephan an - und wenn sie sich trauen rufen sie "helllooo!!". Total nett.



Stichwort Kleidung:Wie ist es mit dem Kleidungsstil? Kannst Du einfach tragen, was Du moechtest oder sieht man es lieber, wenn man sich den dortigen Gepflogenheiten anpasst?

=> Bin noch nicht lang genug hier um einschatzen zu koenne,was "man" gerne haette. Gehe aber davon aus, dass wir hier von einem gehoerigen Exoten-Status profitieren... Davon mal abgesehen: habe ich in unserer Strasse bisher auf offener Strasse gerade mal eine (!) Frau gesehen mit unbedeckten Knien und noch keine (!!) mit unbedeckten Schultern. Das steckt den Rahmen klar ab.

Obwohl - moment mal. Gehe davon aus, dass ein Minkleid mit Spagetti-Traegern an mir vollkommen unsichtbar bleibt, solange Stepahn mit seinen 5 Ohrringen und 3 Tagesbart neben mir laeuft. Das zieht alle Blicke magnetisch an. Es ist wahrscheinlich unerheblich, was ich daneben trage...



Stichwort Wahnsinn: Und wie kommt Stephan mit all dem dort zurecht?

=> Er pflegt sein Hitzewahndelirium. Also kaum zu unterscheiden von seinem normalen Habitus. Und ich liebe das. Verrueckt.
(er)
(nicht ich)

Donnerstag, 8. September 2011

Wohnen in Phnom Penh

Wir wurden ja gewarnt: 250 US-Dollar für eine Wohnung in Phnom Penh - das sei ja ungewöhnlich günstig. Wir sollen nicht so viel erwarten.
Oha.
Ok.
Oh je.
Was würde uns erwarten?

:-)
Es erwartete uns der dritte Stock eines Hauses direkt gegenüber des Gemüse-Grossmarktes. Wir haben ein geradezu langweilig normales Bad, eine Kochgelegenheit, ein klimatisiertes Schlafzimmer (so wie wir in Hamburg die Miete 'warm' bezahlen mit Heizung incl. so zahlen wir hier die Miete 'kalt' mit Klimaanlange incl.) sowie eine fantastische Terrasse. Mit Blick auf das pralle Leben.

Aus Wilcke Weilt Weit Weg


Aus Wilcke Weilt Weit Weg

Aus Wilcke Weilt Weit Weg

Aus Wilcke Weilt Weit Weg

Aus Wilcke Weilt Weit Weg

Aus Wilcke Weilt Weit Weg

Aus Wilcke Weilt Weit Weg


Aus Wilcke Weilt Weit Weg

Sonntag, 4. September 2011

Super Plan

.. also ... Dollars sind getauscht, Unterhaltungslektüre steht bereit - es kann losgehen.. ! Wir lassen Beate glauben, dass die Tür zu ihrem Gästezimmer klemmt und bleiben einfach 3 Monate hier. Der Pizza-Mann nimmt hoffentlich unsere Traveller-Cheques. Und wir stellen zwischendurch die Bilder aus dem Reiseführer hier in den Blog. .. müsste doch gehen .. oder?! Super Plan ...

Aus Wilcke Weilt Weit Weg

anstrengende Reisevorbereitungen in Beates Brombeer-Refugium. Wunderbar!