Donnerstag, 15. Dezember 2011

Schluss jetzt

Mal sehen - haben wir alles? Die Rucksaecke stehen in der Ecke und warten darauf, gepackt zu werden.  Am Sonntag fliegen wir nach Bangkok und Montag dann zurueck nach Hamburg.  Montag Abend sind also wieder zu Hause. Die letzten Tage waren angefuellt mit Abschiedsveranstaltungen und mit Letzten Malen: die Abschiedsfeier im Buero, das Abschieds-Essen mit unseren Vermietern, das letzte mal Tanzen gehen, das letzte mal bei unserem Vietnamesen essen gehen etc.

Und ich weiss, dass ich dieser besonderen Zeit hier nachtrauern werde. Ich werde diese besondere Mischung zwischen ungewoehnlichem Alltag und Kurzreisen uebers Land vermissen, alle Zeit der Welt zu haben um mit Stephan durch den Tag zu troedeln und doch eingebunden zu sein in eine anregende Alltags-Struktur. Bei mir zumindestens mehrten sich in den letzten Tagen die Momente, an denen ich mit leiser Wehmut Stephan in den Arm nahm und sagte "Ist es nicht schoen hier?!".

Und mein Mann drueckte mich dann sanft an sich und hustete ein bisschen.

Aber ich bin mir sicher: wenn Stephan im Hamburger Schmuddelwinter erst mal wieder seine Bronchen freigelegt hat und sein seit Wochen andauernder Hitze-Ausschlag abgeklungen ist wird auch er sich bestimmt gerne an unsere Auszeit in Kambodscha erinnern. Zumindest wird er wilde Geschichten von Land und Leuten erzaehlen und ich werde staunend zuhoeren und mich wundern, wo ich waehrenddessen war. Darauf freue ich mich schon.

Verrueckt

(Er)

(Nicht ich)


Aber dennoch - ich weiss, dass die besondere Zeit hier vor allem deswegen so besonders ist weil sie begrenzt ist.  Und wenn ich dann mit Wehmut von unsere Terrasse auf das pralle Leben hier auf unserer Strasse schaue, dann sehe ich

- die Rueben Verkaeufer auf der anderen Strassenseite die den lieben langen Tag Rueben waschen, putzen, verlesen und verpacken. Die Rueben-Verkaeufer dort haben keine Stunde Ruhe, es wird rund um die Uhr gearbeitet.

- die Mutter mit ihren 4 Kindern, die bei uns hier auf der Strasse lebt. Die beiden kleinsten Kinder laufen meist ohne Kleidung durch die Strasse, nachts schlafen sie ineinander geschmiegt gemeinsam unter einer Decke am Strassenrand.

- die Arbeiter drueben auf dem Markt, die tagsueber ihre unendlich voll beladenen Handkarren durch die engen Strasse ziehen und nachts ein paar Stunden Schlaf unter offenem Himmel auf eben ihren Handkarren abbekommen.

Und ich bin froh und dankbar, wieder in meinen privilegierten Alltag in einem der reichsten Laender der Welt zurueckkehren zu duerfen.


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Unser Buero verabschiedet uns mit einer Bootstour:



Wir verabschieden uns von Phnom Penh und seinem wunderbaren Stadt-Verkehr


Auf unserer Terrasse findet sich in den letzten Tagen noch eine Gottesanbeterin ein - von der wir uns ebenfalls verabschieden


Ja und der Anblick eines baertigen Stephans mit verspiegelter Sonnenbrille der neben mir sitzend ueber die Tropen schimpft - auch der Anblick wird mir fehlen





.-.  hmpf ... Schluss jetzt ...

1 Kommentar:

  1. happiness is a warm gun
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